Remmel lobt Siegener Solarsiedlung als vorbildlich: "Gut für Mensch, Umwelt und Wirtschaft!"

24.02.10

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Grüne Landtagsfraktion vor Ort" besuchte der heimische Landtagsabgeordnete Johannes Remmel (Grüne) am vergangenen Freitag die Solarsiedlung der Wohnstättengenossenschaft Siegen eG an der Wetzlarer Straße, die im Rahmen des landesweiten Projekts "50 Solarsiedlungen in NRW" mit einem Landeszuschuss von 144.000 Euro gefördert wurde. Der geschäftsführende Vorstand der Wohnstättengenossenschaft Siegen eG, Hans-Georg Haut, erläuterte gegenüber dem Landtagsabgeordneten das Projekt sowie seine Umsetzung: "Energie, die wir nicht benötigen, müssen wir nicht einkaufen, und unsere Mieter nicht zahlen." Im  Rahmen des Umbaus des aus dem Jahr 1956 stammenden Wohnungsbestandes seien unter anderem eine umfassende Dachsanierung, die Anbringung von Fotovoltaik und Solarkollektoren zur Unterstützung von Heizungs- und Warmwasserbereitung, der Einbau einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Dämmung der Außenhülle, sowie der Einbau von Fenstern mit Wärmeschutzverglasung umgesetzt worden: "Maßnahmen in einem Gesamtvolumen von 3,5 Millionen Euro, die im Ergebnis zu einer 75-prozentigen Reduzierung des Heizenergiebedarfs (incl. Warmwasserbereitung) auf den Stand eines 3-4-Liter-Hauses und zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes um jährlich etwa 320 Tonnen geführt haben", wie Haut stolz vermeldet: "Wir haben unser Ziel erreicht und damit eine weitere Wohnanlage unseres Bestandes energetisch zu einem Niedrigenergiehaus umgerüstet." Die 54 Mietparteien seien mit dem Ergebnis zufrieden: "Zwar haben sich die Mieten unwesentlich erhöht, aber die Mieter genießen den neuen Wohnkomfort und schätzen die Selbstkostenkontrolle ihres Energie- und Wasserverbrauchs."

Remmel zeigte sich beeindruckt von dem Erreichten und forderte eine deutliche Erhöhung des Tempos der energetischen Sanierung des Wohnungsbestandes in Nordrhein-Westfalen: "Rund 85 Prozent der 8, 3 Millionen Wohnungen in NRW haben einen energetischen Sanierungsbedarf. Beim derzeitigen Tempo würde es mehr als 100 Jahre dauern, bis der gesamte Bestand durchsaniert ist. Deshalb fordern wir eine deutliche Erhöhung der jährlichen Sanierungsquote im Umfang von etwa 200.000 Wohnungen."

Weiter fordert Remmel die Förderung des Ausbaus von Nahwärmenetzen im Bestand sowie die Verabschiedung eines Eneuerbare-Wärme-Gesetzes (EwärmeG) nach dem Vorbild Baden-Württembergs, die Verbindlichkeit des Passivhausstandards im Neubaubereich sowie bei der Sanierung von landeseigenen Gebäuden.

Abschließend weist Remmel darauf hin, dass die energetische Gebäudesansierung ein hervorragendes Beispiel dafür abgibt, "wie Ökologie und Ökonomie zusammenkommen. Die energisch vorangetriebene Optimierung der Energiebilanz im Wohnungsbau führt nicht zuletzt zu einem Plus an landesweit über 100.000 Arbeitsplätzen sowie der nicht minder wichtigen Sicherung der bestehen Arbeitplätze im Wohnungsbau. Dass Wirtschaft und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen, ist der Kern dessen, was wir den 'Grünen Neuen Gesellschaftsvertrag' oder 'Green New Deal' nennen und was zu meiner Genugtuung auch in unserer heimischen Region immer weiter an Überzugungskraft gewinnt."

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