24.06.2025 Pressemitteilung Bündnis 90/Die GRÜNEN im Rat der Universitätsstadt Siegen

Grüne kritisieren Nahverkehrsplan: Siegener Stadtteile vom Linienbusverkehr abgeschnitten

Die Grüne Ratsfraktion in Siegen äußert scharfe Kritik an den Ergebnissen der jüngsten Abstimmung über den Nahverkehrsplan (NVP). Der beschlossene Plan führt nach Ansicht der Grünen Siegener Rats­fraktion zu einer erheblichen Verschlechterung der ÖPNV-Versorgung in mehreren Siegener Stadtteilen und untergräbt notwendige Klimaschutzziele.

Durch den Wegfall bestehender Linienverbindungen verlieren die Bürgerinnen und Bürger in Seelbach, Trupbach, Volnsberg, Breitenbach sowie in Nieder- und Obersetzen ihren direkten Anschluss an den regulären Linienbusverkehr. Besonders problematisch ist zudem die fehlende Anbindung der Gewerbe­gebiete Martinshardt 1 und 2, die künftig nicht vom Linienbusverkehr bedient werden sollen.

"Die vorgesehenen Ersatzangebote durch Flexbusse oder On-Demand-Verkehr sind keinesfalls gleich­wertig und werden den Bedürfnissen der Bevölkerung nicht gerecht", erklärt Svenja König , Fraktions­vorsitzende der Grünen im Siegener Rat. "Mit diesem Nahverkehrsplan schaffen wir nicht mehr, sondern weniger Mobilität. Die Menschen werden durch Einschränkungen und Unbequemlichkeiten letztlich wie­der zum Auto zurückgetrieben – das ist das Gegenteil einer zukunftsfähigen Verkehrspolitik."

Besonders kritisch sieht die Grüne Fraktion die im Nahverkehrsplan festgelegte Zielsetzung, den Anteil des ÖPNV am Gesamtverkehrsaufkommen bis 2038 lediglich von acht auf neun Prozent zu steigern. "Eine einprozentige Steigerung über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt ist angesichts der Klimakrise völlig inakzeptabel und widerspricht allen Anforderungen an eine nachhaltige Mobilitäts­wende", betont Svenja König  "Wir brauchen deutlich ambitioniertere Ziele, um den motorisierten Indi­vidualverkehr wirksam zu reduzieren."

Die Grüne Fraktion fordert daher dringend Nachbesserungen am Nahverkehrsplan. Insbesondere die Anbindung der genannten Stadtteile und Gewerbegebiete müsse erhalten bleiben, und die Zielvorgaben für den ÖPNV-Anteil müssten deutlich nach oben korrigiert werden.

"Ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr ist ein zentraler Baustein für Klimaschutz und Lebensqualität in unserer Stadt", so Svenja König  abschließend. "Wir werden uns weiterhin für einen Nahverkehrsplan einsetzen, der allen Bürgerinnen und Bürgern eine echte Alternative zum Auto bietet und einen sub­stanziellen Beitrag zur Verkehrswende leistet."