Mit den Grünen zu Fuß durch das Naturschutzgebiet Hohes Venn in der Eifel

Pressemitteilung

Auf Einladung des Stadtverbandes von Bündnis90/Die Grünen in Siegen machten sich am Samstag 37 Siegerländer/innen und Wittgensteiner/innen bei herrlichstem Herbstwetter auf in das Hohe Venn.

Schon die Busfahrt durch heckenumsäumte, hügelige Wiesenlandschaften, Wälder sowie verstreut liegende Dörfer und Bauernhöfe war ein Erlebnis. Besonders begeisterte die Fahrgäste die wetterseitig mit bis zum Boden reichenden Dächer und die  haushohen Hecken die zum Schutz vor der Witterung gepflanzt werden.

Angekommen auf dem „Venndach" erwartete Sie eine Überraschung: Der Wald gab den Blick frei auf ausgedehnte, unbewirtschaftete Torfheiden mit rostrot leuchtendem Pfeifengras. Das Hohe Venn, eine schildförmig gewölbte Hochläche an der Grenze zwischen Deutschland und Belgien hat eine Ausdehnung von etwa 4.500 ha. Große Flächen sind als Hochmoor ausgebildet, wovon sich auch der Name ableitet: Venn,  (niederländisch Veen) für Moor.


Zusammen mit dem Natürführer Christoph Kessler ging es viereinhalb Stunden über Holzstege durch das Eifeler-Hochmoor.

Hier konnten sich sich die Wanderer über  Reste der eiszeitlichen Palsa im Hohen Venn informieren. Das sind ringförmige Wälle, die einen Moortümpel oder verlandete Moortümpel umschließen.
Die Höhe  dieses Ringwalls kann je nach Erhaltungszustand durchaus einen Meter und mehr betragen. Der Durchmesser kann auf ebenem Gebiet auch schon mal 50 m betragen, an Hängen sind längliche Strukturen von einigen 100 m Ausdehnung gefunden worden. Palsen weisen auf die periglazialen Prozesse während der letzten Eiszeiten im Hohen Venn hin. Als periglazial bezeichnet man der Phsysischen Geografie unvergletscherte Gebiete, die durch die Wirkungen des Frosts geprägt werden.


Der Naturschutzfüher Christoph Kessler vor der Biberburg

Besonders beeindruckt zeigten sich die Wanderer aus dem Siegerland über die große Biberburg, die sie von einer Holzbrücke aus in Augenschein nehmen konnten. Der Biber ist das zweitgrößte Nagetier der Welt. Das Revier einer Biberfamilie, die aus dem Elternpaar und zwei Generationen von Jungtieren besteht, umfasst je nach der Qualität des Biotops 1 bis 3 Kilometer Fließgewässerstrecke.
Christoph Kessler konnte berichten, dass in der Biberburg die Altbiber mit bis zu acht Jungtieren leben.

Der Biber ist ein reiner Pflanzenfresser. Er bevorzugt Kräuter, Sträucher, Wasserpflanzen und Laubbäume, wie Espen, Erlen und Pappeln. Von den von ihm gefällten Bäumen verzehrt er die Zweige, die Astrinde und die Blätter. Eigentlich ist er jedoch ein pflanzlicher Allesfresser, er ernährt sich auch von Gräsern und Schilf.

Der Biber verwendet beim Abholzen eine „Sanduhrtechnik“; dabei wird das Holz in Form einer Sanduhr benagt, bis der Baum fällt. Je nach Härte des Holzes kann ein Biber in einer Nacht einen bis zu 50 cm dicken Baum fällen.



Nach der Einkehr in einer typischen Eifeler Landgaststätte baten viele der Wanderer darum, doch bald einmal eine Wiederholung solch einer Wanderung in andere Naturschutzgebiete zu unternehmen.





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