Wer hätte das gedacht?

Presseerklärung von Bündnis90/Die Grünen in Siegen zu den Atomausstiegsplänen der Bundesregierung

In Deutschland sollen nach dem Willen der derzeitigen Bundesregierung und entsprechend den bereits einmal im Jahr 2001 von Rot-Grün beschlossenen Ausstiegsplänen nun doch bis spätestens 2022 alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Für die Bundesregierung ist dies eine radikale Kehrtwende ihrer Energiepolitik. Allerdings sollen bis 2022 noch 9 von 17 Meiler weiterlaufen.

Nach Meinung der Grünen in Siegen ist der Ausstieg aus der Atomkraftnutzung zu einem früheren Zeitpunkt möglich und wegen des unkalkulierbaren Unfallrisikos, das mit dem Betrieb von Atomkraftwerken verbundenen ist, auch unbedingt erforderlich!
Bündnis 90/Die Grünen in Siegen: "Die Richtung stimmt. Leider ist schon viel ungenutzte Zeit verstrichen, den Einsatz von erneuerbaren Energien zu forcieren."

Zu diesem Meinungsumschwung in der Energiepolitik der Bundesregierung führte nicht allein der Unfall in Fukushima, sondern diesen Erfolg können sich nach Meinung der Grünen in Siegen auch die vielen Antiatomdemonstrantinnen und De-monstranten auf ihre kreativen Transparente schreiben. Sie haben diesen Atomausstieg erkämpft. Viele, vor allem auch ältere Bürgerinnen und Bürger haben erkannt, dass sie ihren Kinder und Enkelkinder nicht eine Welt mit diesen untragbaren atomaren Gefahren weitergeben möchten.
Diesen Menschen, die auch in Siegen seit Herbst 2010 jeden Montagabend auf unseren Straßen präsent waren, mutig und unbeirrt bei jedem Wetter ihre Antiatomkraftfahnen hochgehalten haben, gebührt unser Dank.

Der Anteil der erneuerbaren Energien von  zurzeit rund 17 % an der Gesamtstromversorgung in Deutschland soll nach Meinung der Bundesregierung bis 2020 auf  35 % steigen. Dieses Ziel kann und muss nach Ansicht der Grünen noch deutlich gesteigert werden.

Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland (85 %) spricht sich für einen stärkeren und schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien aus.
Die mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien verbundene Beschäftigung liegt zurzeit bei rund 370.000 Arbeitsplätzen (2004 waren es noch 160.500) und wird noch erheblich steigen.

Allerdings, der Einsatz der "Erneuerbaren" soll nach Meinung der Grünen jedoch  dezentral, verbrauchernah und damit sicherer und preisstabiler erfolgen. Große Windparks in den Händen weniger Energiegiganten würden den Verbraucher wieder deren Preisdiktat unterwerfen. Gero Kunter, stellvertretender Sprecher der Grünen in Siegen und Ratsmitglied: "Hier sind jetzt die einzelnen Städte und Gemeinden gefragt, kreative Ideen zu entwickeln. Erzeugung, Verteilung und Verbrauch sollen zu dezentralen Energieversorgungseinheiten zusammengefasst und mit Hilfe geeigneter Leistungs- und Energiemanagementsysteme gesteuert werden." Hier setzten die  Grünen insbesondere auf Wasserkraft, Windenergie, Sonnenenergie bzw. Photovoltaik, Erdwärme (Geothemie) und der umweltschonenden aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnenen Biomasse.

Christiane Luke, Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen in Siegen: "Die Kraft des Windes ist  grenzenlos. Der Ausbau von Windenergie darf nicht nur auf riesigen Offshore-Anlagen  in der Nordsee  stattfinden, sondern auch hier vor Ort. Statt wei-ter auf Kohlekraftwerke zu setzen sollten wir den Ausbau von dezentralen Photovoltaikanlagen fördern, z.B. mit einem "100.000 - Dächer - Programm". Die Sonne scheint gratis und ohne CO2- Belastung".

Der Ausstiegsbeschluss ist eine Entscheidung in die richtige Richtung, doch der Ausstieg bzw. Umstieg sollte früher stattfinden. Je früher die Gefahr, dass es auch in Deutschland zu einer Atomkatastrophe ähnlich der in Fukushima kommt, gebannt wird, umso besser!

zurück

Grüne Geschäftsstelle

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Stadtverband Siegen
Löhrstr.12, 57072 Siegen
0271 / 38750662
stadtverband@remove-this.gruene-siegen.de