Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Mehr Frauen in Führungspositionen!

Ein Standpunkt der GRÜNEN in Siegen zum Equal-Pay-Day am 26.03.2010

Deutscher Arbeitsmarkt benachteiligt Frauen
In Deutschland nimmt die Beschäftigungsquote der Frauen nimmt zwar zu, liegt aber nach wie vor unter der  Beschäftigungsquote der Männer, und dies obwohl mehr Frauen als Männer ein Universitätsstudium absolvieren

Auch in NRW verdienen Frauen pro Arbeitsstunde immer noch durchschnittlich 23 % weniger als Männer. Zudem arbeiten Frauen häufiger in Niedriglohnbranchen und auf niedrigeren Karriere-Stufen. In wirtschaftlichen und politischen Entscheidungspo-sitionen sind Frauen nach wie vor in der Minderzahl, auch wenn sich diese Situation in den letzten zehn Jahren leicht verbessert hat.
Bei der Aufteilung der familiären Pflichten zwischen Frauen und Männern bestehen weiterhin große Ungleichheiten. Das Armutsrisiko ist für Frauen höher als für Män-ner. Opfer geschlechterbezogener Gewalt sind überwiegend Frauen, darüber
hinaus sind Frauen und Mädchen eher von Menschenhandel betroffen als
Männer.

Positiv gehen die skandinavischen Länder an Thema Gender Mainstreaming heran:
In Finnland hat jedes Kind einen Anspruch auf einen Kinderkrippen- und später Kin-dergartenplatz - von Anfang an. Kinder werden dort auf Wunsch ganztägig betreut und somit ist es für beide Eltern(teile) möglich, berufstätig zu sein. Das finnische Bil-dungswesen gilt entsprechend der PISA-Studie als eines der besten weltweit. In der Gesellschaft ist es nicht nur akzeptiert, sondern üblich, als Frau berufstätig zu sein. Gerade aufgrund dieser Tatsache gibt es in Finnland auch viel mehr weibliche Füh-rungskräfte als in anderen EU-Ländern, da viele Vorbehalte gegen beruftätige Frau-en nicht existieren. Ein weiblich geführtes Unternehmen mit über 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern macht in Finnland etwa 10 % mehr Profit.
Auch in der deutschen Wirtschaft dreht sich jetzt der Wind.  Drei Viertel der männli-chen Führungskräfte wollen mehr Frauen in gehobenen Management und Aufsichts-räten sehen. Ein Drittel könnte sich Quoten als Mittel zur Erhöhung des Frauenan-teilsvorstellen. Norwegen hat eine Quote von 40 % Spanien will bis zu Jahr 2015 die 40 % -Grenze erreicht haben. Auch Frankreich und die Niederlande haben sich auf den Weg gemacht.
Eine Vorreiterposition in Deutschland will erfreulicherweise die Deutsche Telekom übernehmen, die bis zum Jahr 2015 ihre Führungspositionen zu 30 % mit Frauen besetzen will.

Und wie sieht es hier bei uns in der Region aus?
Der Kreis Siegen-Wittgenstein steht im Vergleich zu den anderen Landkreisen mit dem Gender-Index von 27,2  auf einem der letzten Plätze vor Höxter, Kleve, Düren und Olpe in Nordrhein-Westfalen (Platz 50 von 54 Plätzen). Der Gender-Index (vgl.: http://www.gender-index.de/index.html) misst die Chancengleichheit oder -ungleichheit von Frauen und Männern in den Regionen. Er ist das erste bundesweite Messinstrument zum regionalen Vergleich der Gleichstellung von Frauen und Män-nern! Die 19 Indikatoren beschreiben die Bereiche Ausbildung, Erwerbsleben und Partizipation: Im Bundesvergleich liegt Siegen-Wittgenstein  auf dem 363. Platz von insgesamt 413.
Stark sind die Frauen der Region im Bereich des Schulabganges mit Schulabschluss sowie im Bereich der allgemeinen Hochschulreife gegenüber den Männern. Doch bei der Erwerbsbeteiligung und den anschließenden hoch qualifizierten Beschäftigungs-verhältnissen liegen die Frauen weit hinter den Männern. Das spiegelt sich wiederum im Erwerbseinkommen sowie in dem Rentenbezug wider, wo die Geschlechterdiffe-renzierung sehr zu ungunsten der Frauen liegt.


Aus Anlass des Equal-Pay-Day fordern die GRÜNEN mehr Geschlechtergerechtig-keit auf dem Arbeitsmarkt, gleichen Lohn für gleiche Arbeit, einen flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 7,50 Euro und mehr weibliche Führungs-kräfte in den Aufsichtsräten und Vorständen großer Unternehmen, denn Unterneh-men mit gemischt-geschlechtlich besetzen Führungsteams arbeiten erwiesenerma-ßen erfolgreicher.


Meike Menn, Christiane Luke

Sprecherinnen des Stadtverbandes von Bündnis 90 / Die Grünen,
Löhrstraße 7, 57072 Siegen

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