Siegener Grüne auf der Margarethenhöhe

Nachdem wir uns bei den Grünen in Siegen seit Jahren mit dem Thema `Stadt und Grün´ auseinandersetzen, hat nun eine Gruppe der Siegener Ratsfraktion ein prominentes Beispiel von Stadt- und Wohnkultur besichtigt: Die Gartenstadt Margarethenhöhe in Essen; ein Quartier bzw. ein Wohngebiet,  dessen Aufbau und Struktur, in Verbindung mit dem zeitlichen Geschehen und der Funktionalität im Wandel der Zeit, einige Besonderheiten aufzuweisen hat. 

Während der Fahrt mit der Bahn und auch während des Rundgangs durch die beispielhafte `Gartenstadt´ informierten Raimund Klauser und Daniela Stoker über den allgemeinen historischen und soziokulturellen Hintergrund, den Aufbau und die Entwicklung des Stiftungsprojektes im Besonderen sowie über die städtebaulichen und architektonischen Details der Margarethenhöhe.
Nebenbei bemerkt: Neben diesen ganzen Informationen und Eindrücken hatten wir auch jede Menge Spaß. War`ne gute Zeit. Danke an alle, die dabei waren.

Kurzinfo zur Gartenstadt Margarethenhöhe

[Für die folgende Darstellung vgl. Ruhr Museum und Heinrich Theodor Grütter (Hrsg.): Die Gartenstadt Margarethenhöhe. Essen: Klartext Verlag, 2014, insbes. S.16ff]

Das wachsende Wohnungselend in den Industriezentren zu Beginn des 19ten Jahrhunderts war der wesentliche Grund nach Lösungen hierfür zu suchen. Die Gartenstadtbewegung in Deutschland wurde, nach anfänglichen Startschwierigkeiten, ab 1906 dann als ein neues Modell des Städtebaus in Deutschland aktiv. Grundforderungen der Deutschen Gartenstadtbewegung sind u.a.: Planmäßigkeit statt Willkür, begrenzte Ausdehnung, Auflockerung der Bebauung, Bildung durch Kultur, Durchgrünung sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich und Folgeeinrichtungen für eine autarke Siedlungsgemeinschaft (Schulen, Kindergärten, kirchliche Gemeindezentren, Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie, etc.).



Die Realisierung zweier Pilotprojekte der Deutschen Gartenstadtbewegung und des Deutschen Werkbundes – `Hellerau´ bei Dresden (auf genossenschaftlicher Basis) und eben die `Margarethenhöhe´ bei Essen als eine Stiftung für allgemeine Wohnungsfürsorge (von Margarethe Krupp) - begannen 1909.



Teil dieses Projektes `Margarethenhöhe´ war zum einen die Schenkung eines 50 Hektar großen Waldstückes, welches der Stadt Essen bereits 1907 als `dauerhaft zu erhaltende Grünflächen´ für die Naherholung überreicht wurde, und zum anderen die Siedlung `Margarethenhöhe´ mit ihrer aufgelockerten Bebauung, den für damalige Verhältnisse fortschrittlichen Grundrissen. Die Grundrisstypologien gingen aus dem `Kleinwohnhaus´ Georg Metzendorfs (erstmals 1908 auf der Mathildenhöhe in Darmstadt anlässlich der Landesausstellung für freie und angewandte Kunst errichtet) hervor.



Erstmals bestimmte hier der Gedanke des sozialen Wohnungsbaus (unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem Unternehmen) die Planung. Zielgruppe waren Bürger welche Arbeit hatten oder Pensionen erhielten, jedoch aus eigener Kraft kein Wohnungseigentum hätten erwerben können.

Wie bereits erwähnt war und ist die Stiftung keine genossenschaftliche Vereinigung, arbeitet jedoch wie eine solche auf gemeinnütziger Basis.

Daniela Stoker

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