Beton gehört nicht in den Herrengarten


Zum geplanten Beton-Rahmen-Element am neuen Herrengarten

Wir GRÜNE freuen uns, dass das Projekt Herrengarten nun an Fahrt aufnimmt. Schließlich haben wir auch gegen den Widerstand anderer Parteien für dieses Projekt gekämpft.

Aber wir lehnen das geplante Beton-Element rund um den Herrengarten weiterhin ab. Die Gründe hierfür: In Siegen ist bereits viel zu viel Beton verbaut worden. Beton hat eine schlechte CO2-Bilanz und sollte, wo immer es geht, sparsam eingesetzt werden. Beton versiegelt Fläche. Beton ist oft nach kurzer Zeit nicht schön anzusehen. Dass Beton ein Element der Landschaftsarchitektur sei, sehen wir als Armutszeugnis an. Die Argumente für die Betonumrandung sind eine Mischung aus Kapitulation und Scheinargumenten.

Es ist eine Kapitulation, Beton mit Schutz vor Vandalismus zu begründen. Zum einen beweisen die vielen beschmierten Betonflächen in der Stadt das Gegenteil. Zum anderen würde das ja bedeuten, dass nur noch Beton in der Stadtgestaltung in Frage käme. Eine schauerliche Vorstellung. Es gibt auch andere Materialien, mit denen robust gebaut werden kann. Das beweisen auch zahlreiche andere Anlagen im Stadtgebiet.

Scheinargumente sind, dass der Siegerentwurf der mit der höchsten Entsiegelung sei, dass der aktuelle Bau am Herrengarten viel hässlicher sei (Man müsse auch mal berücksichtigen, woher man komme, so die SPD), dass der Herrengarten einen skulpturalen Rahmen brauche. Das alles ist richtig und es bestreitet niemand, auch nicht wir GRÜNE. Doch sind dies alles keine Argumente für Beton.

Dass die Verwendung von Beton besonders mit der Stufenanlage an den neuen Ufern korrespondieren soll, ist unserer Ansicht nach eher ein Argument gegen Beton. Dort ging es um den Uferschutz. Die Stufenanlage besitzt jedoch leider optisch den Charme einer Ufermauer und gewinnt erst, wenn es dunkel wird und die Beleuchtung zum Tragen kommt. Soll dieser Fehler nun am Herrengarten wiederholt werden?

Auch kein Argument für Beton ist, dass der zuständige Arbeitskreis einstimmig für den nun vorliegenden Entwurf gestimmt hat. In diesem Arbeitskreis wurden viele tolle Ideen entwickelt, die nun im neuen Herrengarten umgesetzt werden. Dass dies unter Grünem Vorsitz geschah, macht uns stolz. Wenn man aber deshalb an diesem Entwurf keine Detailkritik mehr üben darf und eine Debatte abgeschmettert wird mit der Begründung, dass der Arbeitskreis doch so entschieden habe, sei die Frage gestattet, warum sich die Gremien des Rates noch mit dem Thema befassen sollen.

Es mag sein, dass der Stadtbaurat die Vorteile des nun vorliegenden Plans „mit einem anderen Werkstoff schwierig zu erreichen“ findet, die Entscheidung darüber treffen jedoch die Gremien des Rates der Stadt, nicht die Verwaltung, auch wenn die GroKo hier lieber kuscht.

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
im Rat der Stadt Siegen

Martin  Heilmann
Stadtverordneter

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