Anlässlich des aktuell in der Entwicklung befindlichen „Klimaschutzteilkonzeptes Mobilität“ formuliert die Siegener Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Leitlinien zur verkehrlichen Entwicklung in den kommenden Jahren. Wichtigstes Ziel stellt dabei die Ausweitung klimafreundlicher Mobilitätsformen dar: „Die grundsätzliche Orientierung des Klimaschutzteilkonzeptes hin zu einer Stärkung der Verkehrsarten des Umweltverbundes begrüßen wir ausdrücklich. Wir unterstützen die geplante Förderung von Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV und die Optimierung des KFZ-Verkehrs mit Blick auf dessen Verträglichkeit. Neben einem Gesamtkonzept wollen wir aber auch rasch in die Umsetzung konkreter Maßnahmen einsteigen", so Michael Groß, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Siegener Stadtrat. Dazu gehören neben einem deutlichen Ausbau des Radwegenetzes – auch in den ländlicher gelegenen Stadtteilen –  die Verbesserung der Anbindung unserer Stadtteile an das Busnetz sowie die Einrichtung eines S-Bahn-Systems in Siegen mit zusätzlichen Haltepunkten.

Die Bürger*innenbefragung zur Mobilität, welche dem Klimaschutzteilkonzept zugrunde liegt, zeigt aus Sicht der Fraktion deutliche Handlungsbedarfe auf. So müssen beispielsweise im Bereich des ÖPNV dringende Optimierungen vorgenommen werden. Florian Kraft, Mitglied der Grünen im Verkehrsausschuss der Stadt Siegen, macht auf aktuelle Defizite aufmerksam: „Die Aussagen aus der Befragung zeigen, dass die Anbindung bestimmter Stadtteile bzw. Quartiere nicht oder nur sehr unzureichend gegeben ist. Aus diesem Grunde fordern wir eine detaillierte Bewertung des nächsten Nahverkehrsplans auf städtischer Ebene. Neben dem Verkehrsausschuss sollten hier alle Bezirksausschüsse sowie der Arbeitskreis „Klimaschutzteilkonzept Mobilität“ und der Schulausschuss (Schülerverkehr) beteiligt werden. Wichtig ist an dieser Stelle auch ein enger Austausch mit dem Kreis

Siegen-Wittgenstein, bei dem aus unserer Sicht auch das Thema „Rekommunalisierung des ÖPNV“ diskutiert werden sollte". 

Aus Sicht der Siegener Grünen stellt die effektive Verknüpfung verschiedener Verkehrsarten des Umweltverbundes ein wichtiges Ziel dar. Hier gilt es, Synergien zwischen ÖPNV und Fuß- bzw. Radverkehr herzustellen. In diesem Zusammenhang regt die Fraktion an, ein mögliches S-Bahn-Netz für Siegen mitzudenken und in das Verkehrsentwicklungskonzept explizit mit aufzunehmen. „In einem solchen Netz sollen insbesondere die auch von den Bürger*innen mehrfach genannten potentiellen Haltestellen „Kaisergarten“ und „ZOB Geisweid“ eine zentrale Rolle als Verknüpfungspunkte spielen. Zudem muss das Vorhaben „Uni in die Stadt“ eine prominente Stellung in einem zukünftigen Mobilitätskonzept erhalten, da sich Verkehrsbeziehungen in diesem Zusammenhang deutlich verändern.", so Kraft.

Der Radverkehr als solcher muss ebenfalls eine deutliche Stärkung erfahren. Die Grüne Stadtratsfraktion begrüßt zwar einerseits die rege Arbeit des zu Beginn der aktuellen Wahlperiode eingerichteten Arbeitskreis Radverkehr, mahnt aber auch die Umsetzung weiterer Meilensteine auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt an: „Wir fordern einen zügigen Einstieg in die Planung von Radwegeverbindungen bzw. Radschnellwegen in allen Tallagen, d.h. sowohl auf der Nord-Süd-Achse als auch den in Ost-West-Richtung verlaufenden Tälern. Ebenso muss ein bestehender Ratsbeschluss zur Schaffung von Radwegeverbindungen zwischen den Ortsteilen schnell mit Leben gefüllt werden. Zudem sind grundsätzlich bei allen zukünftigen Straßenbaumaßnahmen die Belange des Radverkehrs zu berücksichtigen", betont der Fraktionsvorsitzende und Grüne Bürgermeisterkandidat Michael Groß.

Das Erreichen dieser Ziele sehen die Siegener Grünen als wichtigen Schritt auf dem Weg zu mehr Klimaschutz in Siegen. „Gerade in diesem Bereich haben wir nach wie vor dringenden Handlungsbedarf in unserer Stadt. Eine ambitioniertere Verkehrspolitik als bisher kann da ein zentraler Baustein sein", möchte Groß konzeptionelle Überlegungen schnell auch in konkrete Maßnahmen umgesetzt wissen.