Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Sport

Anfrage zur nächsten Sitzung des Sport-und Bäderausschusses der Stadt Siegen

Sehr geehrter Herr Bell,
sehr geehrter Ausschussmitglieder,

die Corona-Pandemie war und ist für viele Sportvereine, Sportgruppen, Schwimmbäder und Trainer*innen jeglicher Sportart eine große Herausforderung. Diese kann nur gemeinsam bewältigt werden. Der Sport ist ein bindendes Element in unserer Gesellschaft. Sportliche Bewegung verschafft den Menschen die Möglichkeit, dem Alltag während der Pandemie zu entfliehen und aus den eigenen vier Wänden herauszukommen. DieLockerungen zur Beschränkung der Kontakte, sowie die Öffnung von Begegnungsstätten erlauben uns immer mehr, in unsere alten Lebensweisen zurückzukehren. Jedoch werden die Folgen der Pandemie für uns, den Vereinen und Schwimmbädern noch lange spürbar bleiben.

Vor diesem Hintergrund bitten wir m Beantwortung folgender Fragen in der nächsten Sitzung des Sport-und Bäderausschusses:

  1. In welchen Sporthallen hat die Stadt Siegen die Schließungszeiten genutzt, um vorzeitig Reparaturen oder sonstige notwendige Arbeiten auszuführen, die den normalen Betrieb beeinträchtigen würden?
    Größere Bau- bzw. Renovierungsarbeiten, die in den Sporthallen ausgeführt werden bedürfen eines entsprechenden Vorlaufs durch Ausschreibung und Vergabe. Die zusätzliche Ausschreibung weiterer Baumaßnahmen war daher auch durch Corona nur bedingt möglich. Allerdings konnte, soweit auch die entsprechenden Handwerker zur Verfügung standen, mit einigen Maßnahmen früher begonnen werden, so dass die Abwicklung besser koordiniert werden konnte und der Zeitdruck deutlich geringer war. Das war z.B. bei folgenden Maßnahmen möglich:
    - TH Geisweider Schule - Reparatur Spielfeldbeleuchtung, Austausch Leuchtmittel/Umstellung LED
    - TH Geisweider Schule - Wasserversorgung, Legionellen – Problematik
    - FJM neue Hygienespeicher - Heizung –
    - TH PPR-Gymnasium Dreifachsporthalle - Erneuerung Spielfeldbeleuchtung
    - Leimbachstadion - Duschraumsanierungen
    Ergänzend dazu noch die Information, dass die Schließungszeiten der Hallenbäder bzw. die verspäteten Öffnungszeiten der Freibäder auch für umfangreiche Reparatur-, Instandsetzungs-und Renovierungsarbeiten genutzt wurden ( Heizung Hallenbad Löhrtor, Duschen / Wasserversorgung Hallenbad Weidenau -Legionellenproblematik-, Ausbesserungsarbeiten, Anstreicherarbeiten etc.)                                                                                                                                                                                                                                                     
  2. Welche Sporthallen in der Stadt Siegen dürfen und können während der Sommerferien in welchem Zeitraum von wem genutzt werden?
    In den Sommerferien außerhalb von "Corona" sind die meisten Hallen geschlossen, da dann Grundreinigungen, Renovierungen oder Baumaßnahmen vorgenommen werden. Geöffnet sind dann z.B. die Giersberghallen, bisher Rundturnhalle, Richerfeldhalle, Schießberghalle, Oberes Schloss, insbesondere für Vereine, die unmittelbar nach den Ferien mit dem Wettkampfbetrieb beginnen.
    In 2020 wurde eine andere Regelung getroffen. Aufgrund der coronabedingten langen Schließungszeiten wurde im Juni eine Abfrage an alle Vereine gerichtet mit dem Ziel festzustellen, welche Vereine in den letzten 3 Wochen der Sommerferien eine Halle nutzen möchten. Wie zu erwarten war, ist die Resonanz sehr groß gewesen. Insgesamt sind 19 Hallen geöffnet, die von den unterschiedlichsten Vereinen genutzt werden. Sie alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Aber alle Anfragen werden berücksichtigt.                                                                                                                            
  3. und 6.Wie unterstützt die Stadt Siegen die Vereine oder Sportgruppen bei der Entwicklung der Konzepte zur Wiederaufnahme der Aktivitäten?
    er sind die Ansprechpartner*innen bei der Stadt Siegen, die den Sportvereinen informativ unter die Arme greifen können, um z.B. Informationen von der Landesebene für die Ausführung des Sports umzusetzen oder etwaige andere Hilfe zu gewährleisten?
    Insbesondere in der Phase, in der die ersten Lockerungen bezüglich Ausübung von Sport durch die fast wöchentlichen Änderungen der Coronaschutzverordnung NW erfolgten, war die Verunsicherung bei allen Vereinen sehr groß. Neben dieser Verordnung kamen fast im täglichen Rhythmus entsprechende Ausführungshinweise, Empfehlungen einzelner Sportverbände, die zum Teil auch noch innerhalb der Bundesländer unterschiedlich waren (und nach wie vor sind). Die Sondierung dieser Fülle von Informationen erfolgte in der Sport- und Bäderabteilung in enger Abstimmung mit dem Stadtsportverband und dem Kreissportbund. Die Vereine wurden regelmäßig und umfänglich informiert. In der Folgezeit hat es eine Vielzahl von Beratungsgesprächen gegeben zwischen Vereinen und Sport- und Bäderabteilung mit dem Ziel, möglichst eine kreisweit gleiche Regelung für den Betrieb von Sporthallen zu finden. Aktuell laufen die Abstimmungen zur Aufnahme des Fußballbetriebes in allen Klassen.                                                                                                                                      
  4. Welche Einnahmeausfälle ergaben sich aus der zwangsweisen Schließung der Schwimmbäder und Sporthallen? Lassen sich die Mehrkosten für die Öffnung aufgrund der erforderlichen Hygienekonzepte inclusive Begrenzung der Besucherzahlen absehen?
    Die Mindereinnahmen aus dem Bereich der Vermietung von Turnhallen liegen bei rd. 1.500 €.
    Die größten Einnahmeverluste liegen im Bereich der Bäder. Durch die langen Schließungszeiten der Hallenbäder bzw. die verspätete Öffnung der Freibäder sind alleine im Bereich der Eintrittserlöse im Vergleich zu 2019 Mindereinnahmen von rund 284.000 € (164.000 € Hallenbäder, 120.000 € Freibäder) zu erwarten. Hinzu kommen weitere Verluste von rund 60.000 € (Blockheizkraftwerke (Einspeisevergütung Strom/ Energiesteuererstattung), Nutzungsgebühren Nicht-städtische Vereine und Schulen). Die Umsetzung der Maßnahmen durch die Hygienekonzepte hat Mehrkosten von ca. 5000 € verursacht. Interessant ist die Erkenntnis, dass diese drastischen Einnahmeverluste im Bereich der Eintrittsgelder nicht, wie man vermuten könnte, durch die Begrenzung der Besucherzahlen, entstanden sind. Es gab (Stand 01.08.) maximal ein oder zwei Tage an denen es kurzzeitig eine Beschränkung gab, so dass tatsächlich für einen kurzen Zeitraum von einer halben bis maximal einer Stunde keine Online-Anmeldung möglich war. Ansonsten ist einfach festzustellen, dass neben dem nicht ganz so guten Wetter die Bedingungen unter Corona die Ursache für die geringe Besucherzahl sind.                                                                                                                     
  5. Gibt es Sportvereine, Sportgruppen oder Trainer*innen die nach Unterstützung von Seiten der Stadt Siegen angefragt haben um ihre sportliche oder finanzielle Existenz zu sichern?
    Wie könnte diese Unterstützung aussehen?
    Es liegen keine entsprechenden Anfragen vor. Im Rahmen der regelmäßigen Informationen, die die Vereine erhalten haben wurde auch mehrfach auf die Möglichkeiten der Unterstützung einzelner Personen oder auch Vereine hingewiesen, z.B. Kurzarbeitergeld ( für Hauptamtliche Trainer) oder entsprechende Fördertöpfe des Landes für Vereine. Aus der Resonanz der Vereine war zu erkennen, dass diese Möglichkeiten bekannt sind und auch teilweise genutzt werden.

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