Für ein soziales Europa

Sven Giegold stand Rede und Antwort

Freudenberg. Auf Einladung des Kreisverbandes der Grünen Siegen-Wittgenstein war Sven Giegold am vergangenen Montag im Technikmuseum in Freudenberg zu Gast. Der Spitzenkandidat für die Europawahl stellte sich dort den Fragen der rund 100 interessierten Gäste. Zunächst begrüßte jedoch der Kreisvorstand bestehend aus Lena Schmidt (Sprecherin), Thomas Börger (Sprecher) und Daniel Neumann (Kassierer) die Anwesenden. „Wir freuen uns auf einen spannenden Abend mit vielen interessanten Fragen und Gesprächen“, erklärte Börger. Anschließend übernahm Johannes Remmel MdL die weitere Moderation des Abends.

„Wir wollen ein ökologisches, soziales, demokratisches und nachhaltiges Europa“, begrüßte dann auch Sven Giegold das Publikum. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand zunächst der Wunsch nach einem europäischen Sozialsystem. „Europa hat schon viel für den Verbraucherschutz getan, wir brauchen darüber hinaus jedoch auch Ansätze in der Gesundheits- und Arbeitslosenversorgung“, so der grüne Spitzenkandidat. Zudem forderte er die Einführung von sozialen Grundstandards in jedem Land der EU. Momentan läge der Blick viel zu sehr auf wirtschaftlichen Interessen. Auch forderte er, dass demokratische Grundwerte wieder in allen europäischen Staaten gelten sollen. „Europa ist ein Bürgerrechtsprojekt. Leider haben sich aber dort, wo die EU nicht zuständig ist, einige Ländern von diesen Grundwerten entfernt“, erklärte er mit dem Blick auf Polen, Rumänien, Ungarn oder Tschechien. Dies sei ein riesiges Problem für die Legitimation der EU.

Nun waren die Bürger*innen an der Reihe ihre Fragen und Themen vorzubringen. Im Mittelpunkt standen dabei Fragen nach der Jugendarbeitslosigkeit in den Mittelmeerländern, der Digitalisierung oder dem Euro. Auch kritischen Fragen stellte sich der Parlamentarier. So unter anderem zum Verlust des Nationalstaates, der vereinzelte Besucher im Saal umtrieb. „Den Nationalstaat stärken zu wollen, ist eine rückwärtsgewandte Sicht, vielmehr müssen wir Europa stärken und unsere Probleme demokratisch lösen. Auf keinen Fall darf es einen Rückbau Europas geben“, machte Giegold deutlich. Auch zur Wirtschafts- und Finanzpolitik bezog er deutlich Stellung. So forderte er eine Börsentransaktionssteuer, eine europäische Finanzpolizei, eine gemeinsame europäische Investitionspolitik sowie eine umfassende Untersuchung zu Cum-Cum- und Cum-Ex-Geschäften. „Wir können die Zukunft Europas nicht von der Zukunft des Euros trennen. Wenn wir den Euro zerschlagen, werden wir Unfrieden haben, der nicht mit den jetzigen Konflikten zu vergleichen ist“, appellierte er an alle Anwesenden. Natürlich stand auch der Umweltschutz auf dem Programm, ein Thema, das auch den Kreisgrünen sehr am Herzen liegt. So forderte Giegold unter anderem, unseren Kindern und Enkeln keine Müllberge mit Mikro- oder Makroplastik zu hinterlassen.

„Wir Grüne wollen hin zu einer föderalen europäischen Republik, denn in vielen großen Fragen brauchen wir mehr Europa. Gleichzeitig müssen europäische Entscheidungen demokratisch und transparent bleiben“, erklärte der Spitzenkandidat seine Vision für Europa.

Abschließend bat Giegold alle Anwesenden hinter ein Banner mit der Aufschrift „Kommt, wir bauen das neue Europa“, um gemeinsam die europäische Hymne zu singen. Ein gelungener Abschluss für einen informativen und spannenden Abend mit einem Spitzenkandidaten, der die Grünen in Brüssel bestens vertritt. „Die diesjährige Europawahl ist eine richtungsweisende Wahl für die Zukunft der Union, da es um den Zusammenhalt und den Frieden geht, den die rechtsnationalistischen Parteien gefährden“, appellierte Börger am Ende der Veranstaltung.

 



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