Siegerländer beteiligten an der Großdemo in Gorleben: “Gemeinsam gegen Atomenergie”

Christiane Luke

Siegen/Gorleben. Nach langer Zeit startete am Samstag noch einmal ein vollbesetzter Bus aus dem Siegerland zu einer Anti-Atom-Protestkundgebung. Atomkraftgegener von Greenpeace, Bündnis 90 die Grünen, den Linken und  Attac, sowie vielen anderen Protestlern war es wichtig an diesem Tag"Flagge" zu zeigen. Der Atommüll-Transport mit elf "Castor"- Behältern war am Freitag gegen 14:00 in Frankreich gestartet.



Die Stimmung war gut, als der Bus sich um vier Uhr früh von der Siegerlandhalle aus in Bewegung setzte. Die radioaktive Fracht rollte rund 1000 km durch Frankreich und Deutschland. Eberhard Münker aus Kreuztal: "Ich bin der Meinung, dass wir  jetzt für unsere Kinder und Enkelkinder unsere Stimme erheben müssen."
Trotz des anfänglich schlechten Wetters hatten sich zehntausende Menschen auf den Weg nach Gorleben gemacht. Laut, bunt und sehr kreativ lief die friedliche Aktion auf dem Acker von Dannenberg ab. Besonders auffällig dabei war, wie viele junge Leute und auch ganz alte ihren Unmut über die strahlende Endlagerung in Gorleben kundtaten. Björn Eckert von den Siegerländer Jungen Grünen:
"Jeder Castor soll ja soviel radiaktives Material geladen haben, wie bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl frei gesetzt worden ist."

Ansgar Cziba aus Siegen: "Die Gewinner der Atomkraft sind die Konzerne. Wir tragen das Risiko und sind zuständig für die Kosten." Das beklagte auch der Chef der Polizeigewerkschaft Reiner Wendt. Er fordert von den Atomkraftbetreibern für die 16.500 Polisten vor Ort  eine Sicherheitgebühr von 50 Millionen Euro.
Besonders beeindruckt waren die Siegener Umwelt-Aktivisten von der Rede des Greenpeace-Chefs  Kumi Naidoo. Er überbrachte die Grüße aller Greenpreace Büros der Welt: "Eure Proteste, eure Aktionen und euer friedlicher Widerstand beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass Gorleben als Endlager-Standort ungeeignet ist. - tatsächlich hat die Atomindustrie noch nirgendwo auf der Welt eine Lösung für das dauerhafte Problem präsentieren können, den tödlichen und langlebigen Atommüll von der Umwelt fernzuhalten."

Dass es sich mit leeren Magen nicht gut demonstrieren lässt wussten ungezählte Helferiinen und Helfer an den Verpflegungsständen vor Ort. Die umliegenden Bauern hatten haufenweise Karotten und Kratoffeln gespendet, aus denen eine leckere Mahlzeit gekocht wurde. Auch das DRK wartete auf mit heißer Suppe und Tee. Alles gab es für die vielen Demonstranten gratis oder gegen eine kleine Spende.


Die Siegener Initiatoren von Greenpeace und den Jungen Grünen des Kreises Siegen-Wittgestein konnten am Abend mit dem Verlauf des Tages zufrieden sein. Einig waren sich alle Siegerländer auf dem Rückweg aus dem Wendland: " Das war nicht unsere letzte Protestfahrt gegen die schädliche Atomkraft und für eine saubere Energiezukunft mit erneuerbaren Energien."



Fotos Christiane Luke & Eimo Eninga
Mehr schöne Bilder vom Demo-Samstag in Dannenberg.



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