"Entdemokratisierung der Gesellschaft durch G8"

Claudia Roth bei Podiumsdiskussion im KrönchenCenter

Durch die Fülle des Lernstoffs und die erhöhte Stundenzahl bleibe den Schülerinnen und Schülern keine Zeit für Mitarbeit in Schulgremien und gesellschaftliches Engagement in Initiativen oder sozialen Organisationen, so Claudia Roth, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Sie nahm teil an einer Podiumsdiskussion zu Bildungspolitik und Zukunft der Schulen. Dies setze sich an den Hochschulen fort durch die Verschulung der Studiengänge.



Sie fordert, dass Demokratie und demokratisches Handeln verstärkt zum Unterrichtsthema wird, genauso wie ökologische Themen, damit die Schüler und Schülerinnen den Herausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte gewachsen sein werden.
Die Hauptaufgabe der Bildungspolitik der Zukunft sei die Schaffung von Bildungsgerechtigkeit: nicht mehr der Nachname und die soziale Herkunft dürfe entscheidend sein für den erreichten Schulabschluss. Studiengebühren widersprechen diesem Ziel. Claudia Roth möchte möglichst lange gemeinsamen Unterricht für alle: Förderschulen fördern nicht, sie selektieren aus.

Neben Roth saßen Johannes Remmel und Florian Kraft, die beiden grünen Kandidaten für die Landtagswahl in Siegen-Wittgenstein und Peer Ball-Engelkes auf dem Podium. Johannes Remmel kritisierte die Aufhebung der Schulbezirke für Grundschulen und wies auf die hierdurch bedingte Entstehung von "Ghetto-Schulen" hin. Er betonte den Bedarf für eine weitere Gesamtschule in Siegen-Wittgenstein und forderte ein Ende der Behinderungspolitik gegen Gesamtschulen.
Florian Kraft betonte das Recht auf Ausbildung. Gerade in Bezug auf die berufliche Ausbildung sieht er in NRW besonderen Handlungsbedarf, um der Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften gerecht werden zu können. Er stellte das Bildungsmanifest der Grünen in Siegen-Wittgenstein mit seinen Wahlprüfsteinen vor.
Peer Ball-Engelkes berichtete aus seinem beruflichen Alltag als Gesamtschullehrer und forderte von den Schulpolitikern verstärktes Nachfragen und Zuhören bei den Akteuren in den Schulen, Schülern, Lehrern und Eltern, und eine Abkehr von dem planlosen Aktionismus der letzten Jahre.

Die rege Diskussion unter den zahlreichen Besuchern wurde von Daniela Schneckenburger, Landesvorsitzende von Grünen in NRW moderiert, die auf die grundsätzliche Bedeutung des anstehenden Landtagwahl und die Chance auf einen Richtungswechsel in der Bildungspolitik bei einem Regierungswechsel hinwies.







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