In den vergangenen Wochen war der Bebauungsplan für das auf dem Heidenberg geplante „Gartencenter Kremer“ Thema der Beratungen in verschiedenen Ausschüssen und dem Rat der Stadt Siegen. Unsere Grüne Stadtratsfraktion hat zu diesem Vorhaben intensiv diskutiert und Argumente für und gegen den Bau des Gartencenters am Standort Heidenberg gegeneinander abgewogen.

Als problematisch erwies sich von vornherein die in den Blick genommene Fläche, welche eigentlich als Fläche für produzierendes Gewerbe vorgesehen ist. Aufgrund des begrenzten Angebotes an Gewerbeflächen in Siegen halten wir es für unbedingt erforderlich, die wenigen Flächen auch dafür zur Verfügung zu stellen und nicht für die Ansiedlung von Einzelhandel zu nutzen. Darüber hinaus fordern wir die Aufstellung eines gesamtstädtischen Gewerbeflächenkonzeptes anstelle von Einzelfallentscheidungen.

Diese Kritik am Standort hat jedoch nichts mit einer Ablehnung des Konzeptes für das Gartencenter zu tun – im Gegenteil: Die ökologische und nachhaltige Ausrichtung mit einem entsprechenden Sortiment, dem Veranstaltungsprogramm und pädagogischen Ansätzen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung spricht aus unserer Sicht für sich und ist sehr zu begrüßen. Daran ändert auch unsere Kritik an dem aus gestalterischer Perspektive unpassenden Werbeturm nichts.

Ein weiterer Diskussionspunkt in den Ausschüssen war die Gestaltung des Parkplatzes, insbesondere mit Blick auf die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage. Da auch das von Kremer vorgesehene Konzept zur Begrünung des Parkplatzes aus ökologischer Sicht begrüßenswert ist, mussten wir im Rahmen unserer fraktionsinternen Beratungen auch hier eine Abwägung treffen – sie ist letztlich knapp zugunsten der PV-Anlage über dem Parkplatz ausgefallen, die wir als wertvollen Beitrag zu einer Energiewende vor Ort sehen.

All diese Aspekte haben schlussendlich zu unserer Entscheidung geführt, uns bei der Abstimmung über die Verwaltungsvorlage zum Gartencenter im Rat zu enthalten. Unsere Kritik richtet sich dabei vornehmlich gegen die Rahmenbedingungen am Standort und mitnichten gegen das Gartencenter Kremer, dem wir bei der Umsetzung seines nachhaltigen Konzeptes viel Erfolg wünschen.