13.10.2010

Grüne: Gegen den Willen von Eltern und Schule wird es keine Gemeinschaftsschule geben können

Dass sich viele Bürger/-innen für den Erhalt des Gymnasiums Löhrtor aussprechen ist beeindruckend und - zumindest die Sicht der Eltern - auch nachvollziehbar.

Dabei gehen jedoch einige der Unterschriftensammler/-innen bzw. diejenigen, die dies beauftragt haben, von z.T. falschen Umständen aus:

  1. Es gibt keinen Schließungsbeschluss für das Gymnasium am Löhrtor, sondern lediglich das Bemühen, den Schulstandort dauerhaft zu erhalten.
  2. Es gibt auch keine Entscheidung gegen den Bau einer Mensa, sondern lediglich die Vertagung der Entscheidung bis zum 27.10.2010.
  3. Eine Bewerbung beim Land Nordrhein-Westfalen um die Genehmigung zur Bildung einer Gemeinschaftsschule hat sicher nur dann Erfolg, wenn Politik, Eltern und Schule hier an einem Strang ziehen und dies auch gemeinsam wollen. Damit ist leider  z.Zt. nicht zu rechnen.

Für das Löhrtor als kleinstes Gymnasium wäre die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule ein guter Weg, weil so der chronische Mangel an Schüler/-innen behoben werden könnte. Für die betroffenen Kinder und Eltern würde weiterhin die Möglichkeit eines gymnasialen Abschlusses bestehen. Auch für die Kinder, die einen Realschulabschluss anstreben, könnte hier ein gutes Angebot entstehen.

Wenn dieses gute Angebot zum Erhalt des Schulstandortes am Löhrtor nicht umgesetzt werden kann, wird bald eine neue Diskussion entstehen, wie denn mit den fehlenden Schüler/-innen an den Siegener Gymnasien umzugehen ist. Hierzu gibt es in der öffentlichen Debatte von keiner Seite eine Aussage. Denn wir müssen festhalten: die Siegener Gymnasien verlieren dramatisch an Schüler/-innen, über 750 im Prognosezeitraum bis 2014/2015. Das bedeutet, dass es in Siegen ein Gymnasium zu viel gibt. Das haben sich nicht Grüne ausgedacht, sondern dieses Faktum hat die Schulverwaltung der Stadt Siegen ermittelt und dargelegt. Diese Fakten sind unstrittig.

Natürlich gibt es für jede Siegener Schule gute Gründe sie zu erhalten. Aber das hilft nicht weiter. Aus unserer Sicht muss die Politik Lösungen anbieten, die den notwendigen Eingriff in die Siegener Schullandschaft so verträglich wie möglich gestalten. Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass alles getan werden sollte, um möglichst viele Standorte zu erhalten. Nur: als rein gymnasiale Einrichtung (also ohne die Zusammenlegung mit anderen Schulen) kann dies bei den Gymnasien nicht gelingen.

Insofern haben Eltern und Schulleitung sicher den einen Erfolg erzielt, nämlich den Fokus auf den Erhalt des Gymnasiums am Löhrtor zu richten.  Aber sie sind auch dabei, eine gute Chance zum dauerhaften Erhalt des Standortes ungenutzt vorübergehen zu lassen.

Aus unserer Sicht ist es dringend erforderlich, eine Debatte über den Siegener Weg hinsichtlich der zurückgehenden Schüler/-innenzahlen  zu führen, da es wohl nicht mehr gelingen kann, alle Schulstandorte dauerhaft zu erhalten.

Grüne Geschäftsstelle

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