Leserbrief zum Kreisel Brüderweg



 

Leserbrief zur Leserzuschrift von Herbert Bäumer (CDU) zum Kreisel Brüderweg "Keine Sachkunde" vom 6.3.2003 in der "Siegener Zeitung".

Nun muß sich schon ein Bezirksausschussmitglied der CDU auf dem Fischbacherberg bemühen, um die verfehlte Kreiselpolitik am Brüderweg zu rechtfertigen. Aber Herr Bäumer, Sie liegen mit ihrer "Analyse" daneben. Dies tun Sie auch deshalb, weil Sie wichtige Fakten einfach weglassen:

  1.  Die verkehrspolitische Notwendigkeit des Kreisels ist nicht zu belegen. Für die lange geforderte Anlage von Zebrastreifen für die Sicherung der Fußgänger, die dringend nötig ist, braucht es nun wirklich keinen Kreisel.

  2.  Die sicherheitstechnische Notwendigkeit für den Bau des Kreisel ist laut Siegener Polizei nicht gegeben.

  3. Viele BürgerInnen wurden schlecht und auch erst sehr spät über die Planungen informiert. Erst eine Bürgerinformation der Grünen hat viele über die aktuellen Planungen informiert. Mehrere hundert Unterschriften aus dem unmittelbaren Umfeld im Stadtteil gegen die Maßnahme sprechen hier eine deutliche Sprache.

  4.  Sie erwähnen ebenfalls nicht, dass auf Anordnung des Bürgermeisters nochmals der Rat am 26.2.2003 befaßt wurde. Hier hätte in Kenntnis der vorgenannten Argumente Gelegenheit bestanden, diese unglaublich überflüssige Maßnahme im Sinne der Bürgerschaft zu beenden. Ihre Parteikollegen haben die Maßnahme nicht gestoppt, sie haben das Ganze letztlich zu verantworten.

Sehr geehrter Herr Bäumer, es ist nicht unverzeihlich, sich einmal für die falsche Richtung entschieden zu haben. Wer aber nach Vorlage und genauem Studium der Fakten wider besseren Wissens einfach weiter macht, Bürgerwillen und baumfachliches Gutachten sowie die Äußerungen der Polizei einfach ignoriert, kann auf das Verständnis der Bevölkerung nicht hoffen.

Eine lebendige Demokratie bedeutet eben mehr als das formal korrekte Beschlussprozedere in einem Ausschuss, lebendige Demokratie bedeutet vor allem, sich einzumischen, Stellung zu beziehen und für die eigene Meinung einzutreten - auch außerhalb von politischen Parteien. Dies haben Hunderte von BürgerInnen mit Ihrer Unterschrift und Dutzende durch ihr aktives Engagement gegen den Kreisel eindrucksvoll getan. Diese Engagement zu ignorieren zeigt nur, wie weit entfernt viele Mandatsträger inzwischen von den Bedürfnissen der Bürger sind.

Siegen, 06.03.03
Michael Groß

Grüne Geschäftsstelle

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