Ersatzangebot für Kinder, die keinen KiTa-Platz bekommen konnten

Antrag zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Siegen am 28.09.2022

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Mues,
sehr geehrte Damen und Herren im Rat der Stadt Siegen,

zum gerade begonnenen KiTa-Jahr konnte mehreren Kindern kein Platz in einer KiTa zugewiesen werden. Hier muss schnell Abhilfe geschaffen werden. Da der eigentlich zuständige Jugendhilfeausschuss erst im November wieder tagt, legen wir hiermit dem Haupt- und Finanzausschuss folgenden Beschlussvorschlag zur Beratung und Abstimmung vor:

Beschlussvorschlag
Der HFA der Stadt Siegen beschließt, den Familien, die bislang für das Kita-Jahr 2022/23 keinen Betreuungsplatz erhalten konnten, kurzfristig ein niedrigschwelliges Betreuungsangebot zu machen, entweder über Kindertagespflege oder über ein weiteres Projekt ähnlich dem sogenannten “Brückenprojekt” in Geisweid. Das Projekt soll mindestens eine Betreuungszeit von 25 Stunden pro Woche abdecken. Welches Angebot konkret gemacht wird, soll sich an den Bedarfen der Familien
orientieren. Um diese zu ermitteln, sollen die Familien befragt werden. Dabei sollen u. a. auch neu zugewanderte Familien (z. B. aus der Ukraine) Berücksichtigung finden.
Die Verwaltung soll den JHA regelmäßig über den Planungs- bzw. Umsetzungsstand der Maßnahmen informieren.

Begründung
Im diesjährigen Kita-Jahr konnten bislang nicht alle Kinder, die einen Betreuungsplatz suchen, mit einem solchen versorgt werden (siehe unsere Anfrage während der Sommerpause zu dem Thema, die allen Fraktionen zugegangen ist). Obwohl einige Kinder in der Zwischenzeit einen Platz bekommen haben, bleibt es dabei, dass nicht alle Kinder versorgt sind. Gespräche mit verschiedenen Beratungsstellen oder Organisationen, die mit geflüchteten Menschen arbeiten, haben ergeben, dass auch dort das Problem wiederholt aufkommt. Dabei leistet gerade die frühkindliche Betreuung einen wesentlichen Beitrag zur Integration der Familien - einmal für die Kinder selbst und zum anderen auch für die Eltern, die nur so Sprachkurse besuchen oder eine Arbeit aufnehmen können.

Wir möchten die Verwaltung daher damit beauftragen, den entsprechenden Familien zumindest ein vorläufiges, niedrigschwelliges Betreuungsangebot zu machen wenn reguläre Kita-Plätze nicht in der Kürze der Zeit zu schaffen sind.
Das Brückenprojekt in Geisweid bietet einen guten Anknüpfungspunkt, da es bereits erfolgreich seine Arbeit aufgenommen hat. Ob allerdings ein ähnliches Projekt oder zusätzliche Plätze in Kindertagespflege realisiert werden sollten, sollte anhand der konkreten Bedarfe zusammen mit den Familien evaluiert werden (z. B. Kleinkinder vs. Kinder, die kurz vor dem Schuleintritt stehen).

Beratungsergebnis im Ausschuss: "Der Haupt- und Finanzausschuss des Rates der Universitätsstadt Siegen appelliert an die Verwaltung, die bereits vorhandenen Bestrebungen der Ausweitung der Betreuungsangebote weiter zu verfolgen und Kontakte mit gemeinnützigen/freien Trägern aufzunehmen, um darüber hinaus niedrigschwellige ggfls. tageweise Betreuungsangebote zu schaffen."

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