Baumfällung am Karstadt-Gebäude

Anfrage zur Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Landschaftspflege und Energie am 05.02.2020

Sehr geehrte Frau Jung, sehr geehrte Damen und Herren,

am 30.11.2018 befasste sich die städtische Baumkommission mit der von der Verwaltung geplanten Fällung von zwei Eschen am Karstadt-Gebäude (siehe Protokoll 17. Sitzung der Baumkommission am 30.11.2018). Anlass der vorgeschlagenen Fällung waren lediglich die geplanten Bauarbeiten am Karstadt-Gebäude. Nach ausführlicher Diskussion, bei der auch ein Vertreter der ausführenden Baufirma anwesend war, lehnte die Baumkommission die Fällung einer der beiden Eschen ab. Da die betreffende Fläche lediglich als Lagerplatz während der Baumaßnahme dienen sollte, sahen die Kommissionsmitglieder keine überzeugende Begründung als gegeben. Es wurde nur die Fällung der anderen Esche genehmigt.

Aus nicht nachvollziehbaren Gründen wurden inzwischen entgegen dieser Beschlusslage beide Eschen gefällt. Es gab bis heute keine Information hierzu, weder an die Baumkommission oder ihren Vorsitzenden, noch an den Umweltausschuss.

Zur Aufklärung dieses Vorgangs - und um zukünftig Verstöße gegen die Beschlüsse der Baumkommission und des Umweltasschusses zu verhindern, fragen wir:

  1. Wann und warum wurde die genannte Esche gefällt?
  2. Seit wann weiß die Verwaltung von der Fällung der Esche? Wurde sie im Vorfeld beteiligt?
  3. Weshalb wurden Baumkommission und Umweltausschuss nicht unverzüglich über diesen Vorgang unterrichtet?
  4. Wer ist verantwortlich für diese Fällung, welche Sanktionen wurden verhängt oder sind geplant?
  5. Welche Maßnahmen hat bzw. wird die Verwaltung treffen, um die Missachtung von Beschlüssen der Baumkommission und des Umweltausschusses in die Zukunft mit größtmöglicher Sicherheit zu verhindern?

Die Fragen werden von Herrn Bergholz zusammengefasst wie folgt beantwortet:

Die Esche wurde am 20.11.2019 durch Mitarbeiter der Grünflächenabteilung zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit gefällt. Die Notwendigkeit zur Fällung wurde in einem Ortstermin am 14.11.2019 unter Beteiligung der zuständigen Baumkontrolleurin, des zuständigen Gärtnermeisters sowie eines Ingenieurs der Grünflächenabteilung festgestellt. Der Baum wurde in Schadstufe 3 der fünfstufigen Schadstufenskala eingestuft. Die Krone war nach dem Bericht der o.g. Personen bereits von außen her stärker aufgelichtet und zeigte zahl-reiche Totäste, die zum Teil bereits in den noch vorhandenen Lichterketten hingen. Der Standort der Esche wurde, v. a. im Hinblick auf die am 22.11.2019 bevorstehende Eröffnung des Siegener Weihnachtsmarktes, als Standort mit einer hohen Verkehrserwartung bewertet. Das vom Ausschuss für Umwelt, Landschaftspflege und Energie am 26.01.2017 beschlossene Handlungskonzept zum Eschentriebsterben empfiehlt für Eschen an sensiblen Standorten mit einer hohen Verkehrserwartung aus Verkehrssicherungsgründen eine Fällung bereits ab Schadstufe 3.
Das Handlungskonzept sieht allerdings in diesen Fällen auch vor, dass die Baumkommission vorab zu beteiligen ist. Dies ist im vorliegenden Fall durch ein internes Missverständnis versäumt worden.
Die Beteiligung der Baumkommission wird in ihrer nächsten Sitzung nachgeholt.
Als Ersatz für den entfernten Baum ist die Pflanzung eines geeigneten Laubbaumes
(Spitzahorn) an gleicher Stelle vorgesehen.

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