Emissionen durch Busverkehr in der Siegener Innenstadt
Anfrage zur Sitzung des Rates der Stadt Siegen am 21.02.2018
Vor dem Hintergrund des Bemühens um eine nachhaltige Luftreinhaltung in der Siegener Innenstadt, insbesondere im Bereich Sandstraße/Kölner Tor, erscheint eine Reduzierung des Busverkehrs (ÖPNV sowie Fernbusse) in diesem Bereich ein sinnvoller Lösungsansatz zu sein, da die hohe NO₂-Belastung in diesem Bereich auch durch die Kombination aus einer engen Straßenschlucht und einem hohen Busaufkommen verursacht wird (vgl. AfULE-Protokoll vom 24.07.2017).
Wir bitten Sie daher um die Beantwortung folgender Fragen zum Busverkehr im ÖPNV und zur Entwicklung des Fernbusverkehrs in den angesprochenen Bereichen.
Wie viele Fernbusse steuern aktuell den Haltepunkt Siegen an? Mit welcher Anzahl ist zukünftig zu rechnen? Antwort Stadtbaurat Schumann: 207/Woche im Winter, 217/Woche im Sommer. Die Frage (nach der zukünftigen Zahl) kann nicht beantwortet werden. Die Beobachtungen des Jahres 2017 zeigen einen relativ stabilen Markt.
Wie viele Fernbusse durchfahren den Bereich Sandstraße/Kölner Tor, um zum aktuellen Haltepunkt an Koch´s Ecke zu gelangen? Wie groß ist der Anteil bezogen auf die Gesamtzahl an Bussen, welche die Sandstraße durchfahren? Antwort: 207 bzw. 217 / Woche, da die Einfahrt für Fernbusse in den Kirchweg untersagt ist. 100% (Anteil bezogen auf die Gesamtzahl an Bussen, welche die Sandstraße durchfahren).
Inwiefern kann eine Verlagerung der Fernbushaltestelle zu einer Reduzierung von Emissionen im Bereich Sandstraße/Koblenzer Straße/Koch´s Ecke beitragen? Antwort: Bei einer Verlagerung der Fernbushaltestelle ist eine Reduzierung der Emissionen wahrscheinlich, die Größenordnung jedoch nicht berechenbar.
Mit welchen Kosten müsste kalkuliert werden, wenn für einen Standort der Fernbushaltestelle im Bereich des Busbereitstellungsplatzes hinter dem Siegener Hauptbahnhof der Busbereitstellungsplatz entsprechend umgestaltet werden würde (schon mit eingerechnet, dass das Gebäude, das noch in diesem Bereich steht, wahrscheinlich nicht mit in die Planungen einbezogen werden kann)? Antwort: Ca. 150.000,00 € Baukosten zzgl. ca. 50.000,00 € Rückzahlung von Fördermitteln und noch zu verhandelnder Grunderwerb.
Wie viele Busse des ÖPNV fahren durchschnittlich pro Tag durch die Sandstraße (Haltestelle Kölner Tor) und wie viel davon könnten einen kürzeren Weg durch die Innenstadt nehmen, wenn man die Einbahnstraßenregelungen in Richtung ZOB ändern würde (Busse aus Eiserfeld Richtung Siegen ZOB durch die Berliner Straße/Am Bahnhof und Busse vom ZOB Fahrtrichtung Weidenau durch die Hindenburgstraße)? Bitte geben Sie auch Leerfahrten in diesem Bereich separat mit an. Gibt es alternative Wege für Leerfahrten? Antwort: Die Haltestelle Kölner Tor wird täglich von 528 Bussen angedient. Leerfahrten sind im regulären, betrieblichen Ablauf nicht vorgesehen. Diese können sich in seltenen Fällen aber durch temporäre akute verkehrliche Situationen im Straßennetz ergeben. Eine Umleitung der Linien und die daraus resultierende reduzierte Anzahl von Bussen in der Sandstraße können nicht bestimmt werden. Zur Begründung: Die Linienwege des Öffentlichen Personennahverkehrs sind im Nahverkehrsplan festgesetzt. Eine Änderung von Linienwegen bedarf zuerst der Zustimmung des Kreistages als Aufgabenträger des ÖPNV. Weiterhin müsste für jedwede einzelne Änderung ein Anhörungsverfahren bei der Bezirksregierung angezeigt werden. Ein positiver Rücklauf ist nicht zu erwarten, da diese Änderungen auf der Hauptachse des Nahverkehrs erheblichen Einfluss haben. Gleichzeitig besteht Abhängigkeit mit Umsteigebeziehungen sämtlicher Linien am Kölner Tor (Hinweis: am stärksten frequentierte Haltestelle nach ZOB Siegen und ZOB Weidenau; Universitätscampus US). Darüber hinaus gibt es eine Abhängigkeit der konzessionierten Linienwege mit betrieblichen Abläufen der eigenwirtschaftlich fahrenden Verkehrsbetriebe. Weiterhin hat jede Änderung erheblichen Einfluss auf die Konzessionen an sich und damit direkten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des ÖPNV.
Inwiefern kann eine Umleitung der ÖPNV-Busse zu einer Reduzierung von Emissionen im Bereich Sandstraße/Koblenzer Straße/Koch´s Ecke beitragen? Antwort: Ob eine Verlagerung tatsächlich einen messbaren positiven Beitrag zur Reduzierung beitragen kann, kann nicht gesagt werden. Dafür müsste u. a. bekannt sein: - Wie lange dauert der Fahrgastwechsel - Mit welchem Fahrzeug wird die Sandstraße wie oft passiert (Euro 6, 5, …?) - Wie hoch ist der NOx-Ausstoß, fahrzeugabhängig.