Bildung eines Kompetenzzentrums Frau und Beruf

Antrag zur Sitzung des Rates der Stadt Siegen am 20.07.2011

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Beschlussvorschlag:
Die Stadt Siegen nimmt Kontakt mit den Akteuren der Arbeitsmarktregion Siegen Olpe zur Bildung eines Kompetenzzentrums Frau und Beruf auf. Ziel ist die Gründung eines Kompetenzzentrums Frau und Beruf unter Mitarbeit der Stadt Siegen in der Arbeitsmarktregion.

Erklärung:
Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter stellt für die Einrichtung von 16 regionalen Kompetenzzentren 5 Millionen Euro zur Verfügung. Diese einmalige Chance, das bereits in der Vergangenheit erfolgreiche Konzept zu Frau und Beruf neu aufzulegen, mit neuen Inhalten zu füllen und auszuführen, muss wahrgenommen werden. Bei einem absehbaren Fachkräftemangel in der Zukunft und dem schlechten Abschneiden beim bundesweiten Vergleich der Frauenerwerbsquote von 66,7 % in NRW mit anderen Bundesländern ist ein neues Konzept dringend nötig.

Mit diesem Projekt werden Frauen und besonders Alleinerziehende und Migrantinnen darin unterstützt, berufliche Perspektiven zu entwickeln, Unabhängigkeit von finanzieller Unterstützung zu erreichen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.


Beratung und Abstimmung im Rat


Frau Kratzel (Gleichstellungsbeauftragte) berichtet, die Gleichstellungsstelle sei bereits in den Kreis der regionalen Arbeitsmarktakteure im Interessenbekundungs-verfahren eingebunden. Der Arbeitsansatz zur Einrichtung von Kompetenzzentren unterscheide sich grundlegend von der von 1990 bis 2006 vom Land geförderten Kommunalstelle "Frau und Beruf". Es gehe aktuell um die Ergänzung der Gleichstellungspolitik der Landesregierung um regionale Initiativen und Angebote, denn die konkrete Umsetzung und Wirkung von berufsbezogener Gleichstellungs-politik sei maßgeblich auch abhängig von den jeweiligen spezifischen regionalen Rahmenbedingungen, insbesondere von der jeweiligen Wirtschaftsstruktur und -entwicklung sowie den regional unterschiedlichen Ausprägungen von Erwerbs-orientierung und -voraussetzungen von Frauen. Verfolgt werde das Ziel, die Erwerbstätigkeit von Frauen in NRW nachhaltig zu verbessern.
Die individuelle Beratung gehöre nicht zu den Aufgaben der Kompetenzzentren.
Vielmehr werden im neuen Projekt Personalkosten zu 90 % (4 Stellen) und ein kleiner Sachkostenanteil finanziert. 10 % der Personalkosten müssten eigenfinanziert
werden. Es seien keine Fördermittel für Projektkosten vorgesehen! Vorrangiges Ziel
sei es, bereits vorhandene Strukturen zu erhalten und zu kräftigen und neue zu
schaffen. Die Anzahl der Zentren ist auf 16 begrenzt, anlehnend an die Arbeitsmarkt bzw. Kammerbezirke in NRW.
Das weitere Vorgehen werde in den nächsten Wochen im Lenkungskreis der Regionalagentur Siegen-Wittgenstein, an dem die Gleichstellungsstelle der Stadt Siegen auch teilnehmen werde, beraten.

Herr Kesting schlägt angesichts des geschilderten Sachverhalts vor, den Antrag in
einen Prüfauftrag zu ändern.

Beschluss
Die Stadt Siegen nimmt Kontakt mit den Akteuren der Arbeitsmarktregion Siegen-
Olpe zur Bildung eines Kompetenzzentrums Frau und Beruf auf. Ziel ist die Gründung eines Kompetenzzentrums Frau und Beruf unter Mitarbeit der Stadt Siegen in der Arbeitsmarktregion zu prüfen.

Beratungsergebnis: Einstimmig dafür, 3 Enthaltungen

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