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Siegen, 05.09.05
Anfrage zur Sitzung des Rates der Stadt Siegen am 14.09.2005
Besucherzahlen im Leimbachstadion
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
in der Sportberichterstattung des Wochenblicks vom 24.08.2005 wird über die Zuschauerzahl des Spieles gegen den Freiburger SC spekuliert. Unter anderem wird der Freiburger Trainer Volker Finke zitiert: “Ich bin auch der Meinung, dass doppelt so viele Zuschauer als durchgesagt da waren.“ Auch bei unserer Fraktion herrscht großes Erstaunen über die verkündete Zuschauerzahl (7800). Diese Zahl würde bedeuten, dass das Stadion bei einer Kapazität von 18 000 Zuschauern nicht einmal halb gefüllt gewesen sei. Alle uns bekannten subjektiven Einschätzungen von Zuschauern, die im Stadion waren, gehen von einer mindestens 75%igen Auslastung des Stadions aus. Ein ähnliches Phänomen war schon beim Freundschaftsspiel gegen Schalke 04 und beim Heimspielauftakt gegen die Spvgg Unterhaching zu beobachten.
Vor dem Hintergrund, dass die an die Stadt zu entrichtende Miete für das Stadion unmittelbar an die Zuschauerzahlen gekoppelt ist, fragen wir:
1. Welcher Betrag wurde seitens der Stadt Siegen seit 2001 für die Herrichtung des Stadion aufgewendet? Mit welchen Summen ist in den nächsten Jahren noch zu rechnen?
Beantwortung unserer Anfrage durch die Verwaltung hier in gekürzter Form:
Von 2001 bis 2004 wurden 1.562.013 € für die Sanierung des Leimbachstadions inves-tiert. Im Jahr 2005 wurden bis zum 09.09.05 178.314 € verausgabt, überwiegend Si-cherheitsmaßnahmen und als Voraussetzung für die Lizenzerteilung.
Eine Planung für den 4. Bauabschnitt des Modernisierungsprogramms für das Leim-bachstadion liegt noch nicht vor, erst dann können Angaben zur weiteren Investitions-höhe gemacht werden.
2. Mit welcher Einnahme (15% der Zuschauereinnahmen) kalkuliert die Stadt Siegen für die Spielzeit 2005/2006 konkret? Welche Zuschauerzahl liegt diesem Betrag zugrunde?
Antwort: Die Kalkulationsgrundlage für die Prognose der voraussichtlichen Entgelteinnahmen des Leimbachstadions liegt nach Einschätzung des Sportfreunde Siegen bei einem Durchschnitt von 8000 Zuschauern. Daraus lässt sich ein voraussichtliches Entgeltaufkommen in Höhe von ca. 200.000 € pro Jahr ableiten.
3. Wer ermittelt die konkreten Mietzahlungen und wie werden diese ermittelt?
Antwort: Der Verein Sportfreunde Siegen ist gegenüber der Stadt verpflichtet, spätestens 3 Wochen nach einem Heimspiel die Zuschauerzahl und die erzielten Einnahmen mitzuteilen. Die Höhe des Benutzungsentgeltes wird dann durch die Verwaltung ermittelt.
4. Über welche Gesamtkapazität verfügt das Stadion derzeit (August 2005)?
Antwort: Die Gesamtzuschauerkapazität liegt nach dem Stand von Aug. 05 (Beginn der Zweitliga-Saison 05/06) bei einem Fassungsvermögen von 18.716 Zuschauerplätzen.
5. Sind die in der Presse veröffentlichten Zahlen identisch mit den tatsächlichen Meldungen des Vereins oder liegen hier Übertragungsfehler vor?
Antwort: Differenzen können entstehen, weil die Kassen nach Spielbeginn bis auf eine geschlossen und abgerechnet werden. Die sogenannte Spätkasse bleibt länger offen und rechnet dementsprechend später ab. Die in dieser Zeit verkauften Karten sind als Schät-zung in der Gesamtzahl enthalten.
6. Wie werden die Zuschauerzahlen ermittelt? Wer trägt hierfür die Verantwortung?
Antwort: Die Zuschauerzahlen werden anhand der verkauften Eintrittskarten ermittelt, in Verantwortung des Vereins Sportfreunde Siegen. Die Stadt sieht keine Anhaltspunkte für eine Reklamation.
7. Gibt es andere Erklärungen für die niedrige „offizielle Zuschauerzahl“? (Freikarten, Schätzfehler oder ähnliches? Beinhalten die genannten Zuschauerzahlen die Dauerkartenbesitzer?
Antwort: Die subjektiven Empfindungen für die Zuschauerzahl sind sehr unterschiedlich. Bei einem ausverkauften Stadion stehen die Zuschauer dicht an dicht, 2 Zuschauer auf 1 Meter Stufenlänge. Bei den in dieser Saison erreichten Zuschauerzahlen zwischen 8000 und 11000 kann erhebliches Platzpotential insbesondere auf den Stehstufenrängen festgestellt werden. Bei allen bisherigen Spielen waren die unteren Stehstufenränge in West- und Ostkurve nicht besetzt. Zudem war bislang der Gästeblock (die Hälfte der Westkurve) nicht besetzt.
Die Dauerkarteninhaber sind in der Gesamtzuschauerzahl je Spiel enthalten. Außerdem sind in der Gesamtzahl die Zuschauer enthaltne, die keinen Eintritt zahlen, z.B. Schiedsrichter, Trainer, Verbandsfunktionäre und Ehrengäste.
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