Uni in die Stadt - mit nachhaltigem Konzept!

Bündnis 90/Die Grünen begrüßen das Projekt Uni in die Stadt. Wir sehen bereits jetzt positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Innenstadt und die Steigerung ihrer Attraktivität. Diese werden sich bei vollständiger Umsetzung dieses  Mammutprojekts sicher noch verstärken. Das Vorhaben kann aus unserer Sicht aber insgesamt nur erfolgreich sein, wenn bei der Umsetzung alle Aspekte des Themas Nachhaltigkeit umfassend berücksichtigt werden.

Wir begrüßen ausdrücklich die Aussagen des Kanzlers der Hochschule, hier werde ein „klimaneutraler Campus“ geschaffen. Ein richtiger und ehrgeiziger Ansatz, der sowohl beim Bau wie dann beim Betrieb der Gebäude umgesetzt werden muss. Hier sehen wir noch erheblichen Handlungs- und Diskussionsbedarf.

Besonders der enorme Verkehr, der von den in den Hochschuleinrichtungen lernenden und arbeitenden Menschen zwangsläufig erzeugt wird, muss mit einem umweltverträglichen Konzept nachhaltig gestaltet werden. Gerade hier erkennen wir noch keinen wirklich erfolgversprechenden Ansatz.

Der geplante Bau vieler neuer Parkplätze in der Innenstadt, noch dazu in einem Parkhaus an einem völlig ungeeigneten Standort wie der Tiergartenstraße, wird noch mehr Individualverkehr erzeugen und somit der notwendigen Verkehrswende entgegenstehen.

Die Absicht, mehr als 1300 neue Fahrradabstellplätze zu schaffen, hört sich gut an. Misst man diese Zahl allerdings an den Vorgaben des gerade verabschiedeten Fahrradgesetzes NRW, stellt sich die Situation ganz anders da. Im Gesetz wird ein Radverkehrsanteil von 25% festgelegt. Bei ca. 15000 Hochschulangehörigen in der Innenstadt werden also 3750 Fahrradstellplätze benötigt. Die Hochschulleitung muss sich aktiv in die Diskussion zur Verbesserung des ÖPNV einbringen und die Bedürfnisse der Hochschulangehörigen formulieren.

Gespannt warten wir auch auf die konkrete Umsetzung des Prinzips Schwammstadt (wichtig für den Hochwasserschutz an der Weiß). Die Offenlegung der Weiß soweit irgend möglich halten wir sowohl aus Gründen des Hochwasser- und Umweltschutzes, aber auch zur Schaffung von Aufenthaltsflächen für Uni-Angehörige und Siegener Bürger*innen für unerlässlich.

Das gilt auch für Begrünungskonzepte aller Art zur Verbesserung des Stadtklimas bei der Umsetzung des Projekts. Die jetzige Ankündigung, 65 Bäume im Plangebiet fällen zu wollen, sind jedenfalls ein schlechter Einstieg.



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