Stigmatisierender Quarantäne-Einschluss im Siegener Wohnheim

Der Umgang mit dem Ausbruch des Corona-Virus im Wohnheim Engsbachstraße ist aus Sicht unserer Grünen Fraktion stigmatisierend und diskriminierend für die Bewohner*innen des Wohnheims. Wir halten die Überwachung der beiden Häuser durch Security-Mitarbeitende für völlig unangemessen. Gleiches gilt für die Errichtung des Bauzauns, der immerhin inzwischen größtenteils wieder abgebaut wurde. Diese Art der Maßnahmen birgt durch den dadurch öffentlich entstehenden Eindruck die Gefahr der Stigmatisierung. Für die betroffenen Bewohner*innen wird dadurch die ohnehin schon starke psychische Belastung durch die Quarantäne noch verstärkt. Mit diesem Vorgehen wird von vorneherein unterstellt, dass sich die Bewohner*innen nicht an die Quarantäne-Regeln halten werden, was eine pauschale Vorverurteilung ist. In diesem Zusammenhang halten wir es für bedenklich, dass mit den Studierenden im Wohnheim anders umgegangen wird als mit anderen Personen, die einer Quarantäne unterliegen. Dies stellt eine Ungleichbehandlung dar.
Stattdessen sollten die Bewohner*innen (wie wohl auch geschehen) ausführlich über die einzuhaltenden Regeln informiert werden, wenn nötig mit Dolmetscher*innen.

Auf der anderen Seite hat die schnelle Organisation der Verpflegung von Seiten des Asta und der Uni großes Lob verdient. Hier wurde wirklich unkompliziert für eine gute Versorgung des Wohnheims gesorgt. Auch ist es eine begrüßenswerte Maßnahme, dass die Stadt die positiv getesteten Personen anderweitig untergebracht hat, um so die Verbreitung des Virus einzudämmen.

Lisa Bleckmann
Stadtverordnete

 



zurück

Grüne Geschäftsstelle

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Stadtverband Siegen
Löhrstr.12, 57072 Siegen
0271 / 38750662
stadtverband@remove-this.gruene-siegen.de