Wiesenpieper e.V. - der erste Waldkindergarten in Siegen

- Pressemitteilung -

Im Rahmen der Offenen Themenabende der Siegener Grünen am 05.04.2011 stellten die Mitarbeiterinnen des ersten Waldkindergartens in Siegen ihre Arbeit vor.  Eingeladen waren alle am Thema Interessierte, gekommen sind zahlreiche Erzieherinnen und Eltern, um sich über die Umsetzung der Naturpädagogik zu informieren.



"Nicht einfach sei es gewesen", resümierte die Gründerin Gabriele Buhl-Berghäuser, "die Idee in die Tat umzusetzen". Nach ihren Zusatzausbildungen zur Wald-Erzieherin und Naturpädagogin hat sie es zusammen mit den beiden Mitarbeiterinnen, vielen engagierten El-tern und dem neu gegründeten Verein geschafft, diesen Traum dann doch umsetzen zu können. Nach dem Start mit 13 Kindern werden ab Sommer 2011 schon 17 Kinder (plus einem Integrationsplatz) dabei sein. Ganz wichtig sei für sie, dass sie in ihrer täglichen pädagogischen Arbeit sehr, sehr viel Zeit für die Kinder zur Verfügung haben.

Dass dabei die Bildung nicht zu kurz kommt, ist Aufgabenschwerpunkt der Sozialpädagogin Sigrid Moos. Sie unterstützt die Kinder, die vielfältigen und anregenden Lerngelegenheiten, die sich aus dem täglichen Leben im Wald ergeben, auch nutzen zu können. Die Feinmoto-rik, die Auge-Hand-Koordination sowie der Materialeinsatz werden ähnlich, wie in den anderen Kindertageseinrichtungen auch, gefördert. Die Kinder schnitzen hier eher mal mit einem "scharfen Messer, als mit einer Schere Papier zu schneiden, malen  Baumrindestückchen an, bauen Waldskulpturen oder erleben die physikalische Gesetze anhand der "falsch berechneten" Statik ihres Äste-Häuschens. Im Endeffekt wird dadurch die (Fein)Motorik in gleicherweise begünstigt, wie in allen anderen Kindertagesstätteneinrichtungen.

Darüber hinaus werden hier weitere, durch die Nähe zur Natur geförderte Fähigkeiten trai-niert. Die Kinder nehmen mit allen ihren Sinnen die Pflanzen, die Jahreszeiten, das Wetter sowie die Tiere wahr, so Beatrice Kempf-Jepsen. Nässe und Kälte spielen für die Kinder, die ja eigentlich erst seit dem Spätsommer 2010 ihre Kindergartenzeit im Weidenauer Tierpark verbringen und damit noch keinen warmen oder heißen Sommertag genossen haben, keine Rolle. Krankheiten gab es bisher kaum. Auch die Kleidung ist, so die anwesenden Eltern, kein Problem. Täglich wird die Matschhose angezogen.

Probleme gibt es eher in Richtung der Finanzierung. Denn der Waldkindergarten wird nach der Kibiz-Pauschale finanziert. Es entfallen Betriebskostenzuschüsse etc., die die anderen Einrichtungen erhalten, und lassen dadurch den Waldkindergarten in seinem Bestehen - mit dem fröhlich bunt möblierten Bauwagen als Rückzugsmöglichkeit zum Essen, Umziehen, Innen-Spielen, Waschen, Wickeln oder einfach zum Aufwärmen - günstig erscheinen. Die Kosten, die hier zu Buche fallen und durch die Kibiz-Pauschale nicht abgedeckt werden, sind die Personalkosten. Für die derzeitigen 15 Wiesenpieper-Kinder stehen drei Fachkräfte bei einer 25-Stunden Öffnungszeit pro Woche zur Verfügung.  

Der Stadtverband Bündnis 90 / Die Grünen bedankt sich für diesen wunderbaren und mitreißenden Vortrag und hofft mit einer Spendenübergabe in Höhe von 300,00 € das nachahmenswerte Engagement rund um die Wiesenpieper unterstützen zu können.

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