"Klimawandel - keine Lüge!" - Günter Pulte und Florian Kraft zu Gast beim Offenen Grünen Abend in Hilchenbach

Die Hilchenbacher Grünen setzten ihre Reihe offener Abende jetzt in der Jugendhergberge am Ort mit dem Thema "Klimawandel - alles Lüge?" fort. Zu Gast waren der Landtagskandidat der Grünen für das nördliche Siegerland, der 24-jährige Lehramtsstudent Florian Kraft, sowie der Geschäftsführer des Hilchenbacher Bürgerwindparks, Günter Pulte.



Die im Vorfeld der internationalen Klimakonferenz in Kopenhagen laut gewordenen Zweifel an der Zuverlässigkeit der Klimaprognosen sowie die aktuelle Kritik an der Führungsspitze des UN-Klimarates (IPCC) bildeten den Hintergrund für die Themenstellung des  Gesprächsabends. "Was dort gelaufen ist, war der Klimadebatte sicher nicht unbedingt zuträglich", so Florian Kraft, "aber es ändert nichts daran, dass der anthropogene Klimawandel mitsamt seinen katastrophalen Auswirkungen für Mensch und Umwelt eine Tatsache ist, die von 97 Prozent der damit beschäftigten Wissenschaftler nicht in Zweifel gezogen wird. Daran ändern auch die sicher ärgerlichen Zahlendreher im letzten Bericht des IPCC nicht das Geringste."

Alle von den sogenannten Klimaskeptikern vorgetragenen Argumente gegen den menschengemachten Klimawandel seien "zumeist von Laien vorgetragene Einwände, die sich oft sehr wissenschaftlich geben, aber bei genauem Hinsehen schnell in sich zusammenfallen." So sei das Argument, das Klima hätte sich schon immer gewandelt, absurd, denn "der heutige Klimawandel läuft zehnmal schneller ab als jeder andere vorher. Während sich bis zum Beginn der Industrialisierung das Klima pro Jahrtausend um etwa ein Grad erwärmt hat, geschieht dies jetzt in hundert Jahren - mit den bekannten Auswirkungen."

Auch der Hinweis auf die Ozeane, aus denen das Kohenldioxid hauptsächlich stamme, überzeuge nicht, so Kraft: "Zwar werden jährlich etwa 100 Gigatonnen CO2 zwischen Ozeanen und Atmosphäre ausgetauscht. Aber entscheidend ist, dass dieser Austausch netto gleich Null ist, während der Netto-CO2-Eintrag des Menschen in die Atmosphäre etwa die Hälfte der sieben Gigatonnen umfasst, die die Menschheit jährlich insgesamt an CO2 ausstößt."  
Und schließlich könne man sich auch nicht mit dem Hinweis auf die schwankende Sonnenaktivität aus der Affäre ziehen: "Die Sonnenaktivität hat in den letzten 50 Jahren eher ab- als zugenommen. Deshalb kann man sie schwerlich für einen Temperaturanstieg auf der Erde verantwortlich machen."

Der Geschäftsführer des Hilchenbacher Bürgerwindparks Günter Pulte gab in seinem Statement zu bedenken, dass "natürlich alles, was die Klimawissenschaft vorträgt, grundsätzlich - wie bei jeder anderen Wissenschaft auch - hypothetisch ist. Das führt schon mal zu Unsicherheiten bei der Bewertung in der Öffentlichkeit. Aber kein seriöser Zweifel kann daran bestehen, dass wir Menschen durch unsere Art zu leben und zu wirtschaften einen erheblichen Einfluss auf unsere Lebensbedingungen und auch auf unser Klima haben. Die Folgen sind alles andere als ungesichert, sondern schon jetzt global festzustellen, und zwar nicht allein die ökologischen, sondern auch die ökonomischen und sozialen Folgen: "Wenn ganze Erdzonen nicht mehr bewirtschaftet werden können, werden die dort lebenden Menschen gezwungen sein, sich mit Gewalt zu holen, was sie zum Überleben brauchen", warnte Pulte und wurde darin von Bärbel Gelling, Vorsitzende des BUND im Kreis Siegen-Wittgenstein, unterstützt: "Schon heute kaufen Regierungen wie etwa die chinesische in großem Stil Ländereien im Ausland auf, um sich zu bewirtschafende Flächen für den Fall zu sichern, dass die eigenen ausfallen." 


Günter Pulte gab nach angeregter Diskussion abschließend zu bedenken: "Natürlich gab es in der Erdgeschichte häufig große Klimaschwankungen, sie haben jedoch immer auch große Artensterben ausgelöst. Der menschengemachte Klimawandel wird nicht die Natur bzw. unseren Globus zerstören, aber die Lebensgrundlage der Menschen."


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