"The oil party's over" - doch welche sind die Energien der Zukunft?

Die zur Neige gehenden Erdölreserven waren das Thema des Dezembertreffens beim grünen Stadtverband in Siegen am 01. Dezember 09.

Der Siegener Jürgen Suttner zeigte den Film "THE OIL CRASH", der in Zürich mit dem "Filmpreis 2006" ausgezeichnet wurde.

Schon seit Jahren wird weniger neues Öl gefunden als verbraucht wird. Öl ist keine erneuerbare Ressource und wir wissen, dass es in Kürze knapp und unerschwinglich teuer werden wird. Der amerikanische Wissenschaftler Richard Heinberg formulierte im Film: "the party's over". Doch obwohl die gesamte globale Wirtschaft direkt oder indirekt vom Öl abhängt, fragt sich kaum jemand, wie es nach dem Versiegen der letzten Ölquellen weitergehen wird.

In Baku (Aserbaidschan), am Maracaibo-See (Venezuela) und in Texas (USA), wo bis Mitte des letzten Jahrhunderts der allergrößte Teil des Weltbedarfs des "schwarzen Goldes aus dem Boden sprudelte, gibt es schon lange kein Öl mehr, sondern nur noch schrecklich zer-störte Landschaften und Industrieruinen. Dabei ist zu bedenken, dass zu diesen Zeiten gan-ze Kontinente wie Asien und Afrika noch fast kein Öl verbrauchten. Derzeit aber wachsen die Industrien von Indien und China rasant und mit ihnen der Öl-Hunger der Welt, sodass der Weltölverbrauch in nächster Zeit eklatant weiter ansteigen wird.

"Peak Oil" nennen Wissenschafter den inzwischen vermutlich erreichten Zeitpunkt, zu dem die maximale Ölfördermenge in der Welt - bei weiter steigendem Verbrauch der Vorräte - erreicht ist. "Somit", so Jürgen Suttner "werden wir wohl viel früher ohne Öl dastehen, als die meisten Leute sich das vorstellen mögen."

Dass die Atomenergie die Lücke nicht schließen könnte, wurde bereits im Film deutlich, denn auch die Uranvorräte wären dann bereits in zwanzig Jahren erschöpft. Ganz zu schweigen von den Unfallrisiken und der absolut ungelösten Frage der hochgiftigen radioaktiven Abfälle.

Viele Fragen blieben an diesem Abend offen: Werden Kriege geführt werden um die letzten Ölreserven? Wie viel Öl gibt es wirklich noch? Wird die Schere zwischen den armen und den reichen Ländern noch weiter auseinander gehen? Werden wir alle bald wieder wie im 19. Jahrhundert leben müssen? Ein jugendlicher Besucher fragte sich, ob Autofahren und Flie-gen in einigen Jahren vielleicht reiner Luxus oder gar verboten sein könnte.

Einig waren sich die anwesenden Gäste des "Grünen-Themenabend" allerdings darin, dass der derzeitige Ausbau der Gewinnung von Sonnen- und Windenergie auf jeden Fall weiter forciert werden muss, weil sie neben massiven Energieeinsparungen wohl letztlich der einzige Weg zur Deckung des Energiebedarfs der Menschheit sein werden.



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