Der Sonnenflüsterer in Siegen

Mit den Worten „Ich will Sie motivieren und unterhalten", begann Erhard Renz seinen lebendigen Vortrag über die Chance mit Hilfe von Solarmodulen auf allen Dächern die Energiewende voranzutreiben. Die weltgrößte Anlage steht seit vier Jahren auf einem Industriegebäude in seiner Heimatstadt Bürstadt. Die Anlage ist m 250 breit und 200 m lang. Sie wurde mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 23 Millionen Euro erstellt. Im internationalen Vergleich der weltgrößten Solarstromanlagen steht Bürstadt mit seiner 5-Megawatt-Photovoltaikanlage (30.000 Module) auf einem einzigen Dach nach wie vor auf Platz eins. Bärbel Gelling vom Klima-Forum begrüßte die ca. 100 Zuhörerinnen und Zuhörer mit den Worten: „Wir konnten die Stadt Siegen von unserem Konzept überzeugen."
Die Heimatstadt von Erhard Renz liegt ganz in Nähe des Atomkraftwerkes Biblis. Amüsiert hält er eine Packung Jodtabletten hoch: „Das ist schon die dritte Generation von Jodtabletten. Wir sollen sie im Falle eines Gaus drei Stunden vorher einnehmen. Können Sie mir mal sagen, woher ich wissen soll, wann ich meiner Familie diese Tabletten verabreichen soll?"
Zurzeit kämpft der engagierte Kämpfer für Solarpolitik dafür eine ca. 800 m lange Lärmschutzwand mit Solarmodulen zu bestücken, doch eine Bürgerinitiative die sich aus den angrenzenden Bewohnern gefunden hat, versucht dies zu verhindern. Die Gutachter sind auf der Seite von Renz: Gründe wie Lärmbelästigung, Aussehen, Lichtreflektion, elektromagnetische Strahlen oder Wärmstrahlung lassen sie nicht gelten. Auch Politik in seiner Stadt hat komplett für Solarenergie gestimmt. Der Sonnenfüsterer: „Das ist Wertschöpfung vor Ort."
Die stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Flohren begrüßte die Gründung der Energiegenossenschaft, die als erstes Objekt das Dach der neuen Feuerwehr in Weidenau mit Solarmodulen bestücken möchte. Angelika Flohren: „Wir unterstützen das Projekt in zweifacher Hinsicht: Einmal sind wir als Stadt Genossenschaftsmitglied geworden und wir stellen die Dachfläche der Feuerwehr kostenfrei zur Verfügung." Zurzeit werde von städtischer ein Solar-Kataster erstellt. Das bedeutet, dass städtische Dachflächen geprüft werden, inwieweit sie sich dafür eigenen, auf ihnen Solartechnik zu installieren. Flohren: „Die Stadt wünscht sich eine Vielzahl von Klimaschutzaktivitäten." Das wünscht sich auch die neue Energiegenossenschaft, die sich am 14. März gegründet hat. Vorstandsmitglied Axel Boldt: „Hier kann man für 500,00 Euro oder mehr Genossenschaftsanteile zeichnen. Es werden noch Genossenschaftsmitglieder gesucht, die in die Zukunft unserer Stadt und unserer Kinder investieren wollen, aber auch ihr Geld sinnvoll anlegen wollen." Die Frage nach dem Risiko aus dem Publikum beantwortet ein anwesender Mitarbeiter der Volksbank Siegen. Er wies noch einmal darauf hin, dass die Genossenschaft sehr strengen Wirtschaftsprüfungen unterliegen wird. Die Haftung sei auf das Gesellschaftsvermögen begrenzt.
Siegen liegt im Moment in der „Solar-Rankingliste NRW" an 62. Stelle. Das kann sich schnell ändern. Immerhin ist sie die einzige Stadt im Landkreis die mitmacht.
Erhard Renz gab dem interessierten Publikum noch zwei Zahlen mit auf den Heimweg:„ Heute arbeiten in der Atomkraftindustrie 30.000 Mitarbeiter. Schon jetzt gibt es im Bereich Wind, Solar- und Bioenergie 280.000 Arbeitsplätze. Bis zum Jahr 2020 werden es 500.000 sein.

Auf dem Bild: Die Stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Flohren mit dem Sonnenflüsterer Erhard Renz

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